Shiloh
23.01.2012
Haku
Kommentare: 3
Der letzte Raketeneinschlag lag über eine Stunde zurück, doch der schwebende Staub ließ jeden Atemzug zur Qual werden, brannte in den Lungen. Und das flackernde Licht kaputter Leuchtreklamen jagte surreale Schatten durch die Lüftungschächte in denen ein winziger Teil der Bewohner des Blocks Schutz gefunden hat. Menschen, Twi'lek, Nautolaner oder Gend - es macht keinen Unterschied, in der Angst vor einem Feind an den niemand mehr glaubte waren sie alle gleich.

Keine Warnung. Kein Alarm, keine Sirene - nichts das sie vor dem hereinbrechenden Stakkato der Bomben warnte. Der Himmel verdunkelte sich, neugierige Augen richteten ihren Blick nach oben, als die Erkenntnis gewann war es für viele bereits zu spät, in den engen Gassen und Straßenschluchten des Stadtplaneten brach Panik aus, die Zugänge zu den tieferen Ebenen wurden zum Spießrutenlauf, wer nicht von den herabfallenden Trümmern der Stadttürme erschlagen wurde, der fand sein Ende womöglich an den Aufzügen, wurde zertrampelt, fortgestossen in die Tiefe.

Von ihrem Platz hinter dem Gitter des Lüftungsschachts aus konnte sie das sehen was vom Jeditempel übrig blieb, Tränen liefen über ihre Wangen, sie redete sich ein, das der beißende Rauch dafür verantwortlich war, der träge wie ein schwarzer, schleichender Hutte hinüberwehte, und eine Stille mit sich trug die beinahe noch schlimmer war, als die schmerzhaft schallende Intonierung der Explosionen. Etage um Etage war ineinaner gefallen wie ein schlechtes Blatt am Sabbacc-Tisch. Zusammen mit den qualmenden Stummeln der Türme hinterließ die Ruine des Tempels gespenstische Leere gegen den glutroten Himmel. Nur die imperialen Gleiter fegten geißelnd über den Himmel, nachdem die wenigen verbliebenen Schiffe die zum Schutz des Stadtplaneten zurückgelassen wurden wie Sternschnuppen aus dem Orbit fielen.

Keine Warnung. Es passierte so schnell, von einem Atemzug zum Nächsten brannte die Luft in jedwedem Sinn, von einem Moment auf den Anderen kam der Terror, endete der Frieden an den jeder glauben wollte. Sie waren so dumm gewesen. Hinter ihr im Schatten regten sich staubbedeckte Gestalten, weinten leise kindliche Stimmen, der Rest kleidete sich in bedrückte, ernüchterte Stile. Der Schock saß tief, doch noch blieb keine Zeit Bilanz zu ziehen, Ruhe zu finden, die Schächte zu verlassen, denn noch immer krabbelten die imperialen Suchdroiden auf drei Beinen wie plastoide Spinnen durch die letzten Winkel dessen was einst den Senatsplatz zu allen Seiten einrahmte, Wohnblöcke, Geschäfte, Märkte... Schulen, Krankenhäuser. Vor dem Suchstrahl der Droiden waren sie alle gleich - bewegliche Ziele.

Sie wagte nicht sich umzusehen, sie wusste was sie in den Gesichtern lesen würde. Unglaube, Wut, Verzweiflung, Angst, Trauer oder Leere. Dieser Angriff hatte mehr zerstört als Gebäude, dieser Angriff sollte mehr zerstören. Unwillig gab sie zu, dass die Imperialen ein wahres Meisterstück abgeliefert hatten, doch wohlweißlich behielt sie diese Gedanken für sich, nur für den Fall, das doch jemand zuhörte.

Rythmisches Klacken ließ die Köpfe nach oben schnellen, wer bewaffnet war spannte sich an, kein Befehl musste gebellt werden. Alle anderen drückten sich tiefer in die Schächte hinein. Und als der fahlgrüne Zielsuchstrahl sich durch die Dunkelheit schnitt luden ein gutes Dutzend Blasterpistolen und -gewehre durch, das Surren sich erhitzender Magazine formierte sich zum letzten Widerstand.
23.01.2012 20:19
Der Krieg macht Leichen aus uns allen. Sehr coole Stimmung.
24.01.2012 20:08
Coruscant auch? *Flunsch zieh*
24.01.2012 20:50
Endzeitstimmung! Ich liebe das!
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