Renjen Ikeni
22.01.2012
Momper
Kommentare: 2
Captain Renjen Ikeni legte an, um ein Mitglied seiner eigenen Crew zu töten, einen Mann, von dem er einmal Loyalität gefordert und die er ihm versprochen hatte.
Ein Schiff, eine Crew. Er legte die linke Hand unterstützend unter den Blaster und zielte einen Augenblick, ehe er den Abzug betätigte und Dakarus einen zielsicheren Schuss in den Hinterkopf jagte. Er war froh, das Gesicht des Mannes nicht zu sehen, als der zu Boden sackte wie ein Droide, dem das Bewegungsmodul ausgefallen war.
Dann ging alles sehr schnell. Er hämmerte auf das Kontroll-Relais und gab der Laderampe des Frachtraumes den Befehl, sich zu schließen. Und noch während er zur Brücke rannte, hörte er, wie das hydraulische Zischen der Engine von den elektrischen Ladungen der Blasterfeuer und dem Summen der Lichtschwerter überdeckt wurde. Dazwischen hörte er einmal schließlich auch das schmerzhafte Aufstöhnen der Twi’lek, die hoffentlich von der einfahrenden Rampe wie von einem Vogelschnabel verschlungen und unsanft in den Frachtraum verdaut wurde.
„Eine Jedi wird von einer Elster gefressen.“, dachte Renjen, als das Schiff angeschlagen aber immer noch flugfähig in die Lüfte stieg, „Vermutlich ein besseres Schicksal als das, was ihr da draußen geblüht hätte.“

3 Stunden zuvor.
„Captain Ikeni, ich nehme an, Ihr wisst, warum Ihr hierher geleitet wurdet?“
Er schwieg und schaute die Twi’lek einen Augenblick an. An sich war diese Situation annehmbar. Im Gegensatz zu früheren Befragungen war er hier weder an den Stuhl gekettet, noch hatte man ihm gedroht oder ihn geschlagen. Er machte sich aber keine Illusionen darüber, dass ein Fluchtversuch aus einem Jedi-Tempel darin enden würde, dass er bestenfalls bewegungsunfähig in der Luft wackelte. Dass sie auf Handfesseln oder Drohungen verzichtet hatten, gab ihm die Gewissheit, dass sich die Mitglieder des Tempels ihrer Überlegenheit deutlich bewusst waren.
Das konnte er akzeptieren.
„Da wo ich herkomme stellt man sich erstmal vor, wenn man mit jemandem plaudern will. Meinen Namen kennst Du ja schon.“, entgegnete er.
Die blauhäutige Jedi schmunzelte, und weder lag Abscheu, noch Bewunderung in diesem Ausdruck.
„Selbstverständlich. Ich bin Jedi Qizeshin.“, antwortete sie, ohne sich irgendwie zu rühren, „Ich wiederhole meine Frage: Ihr wisst, warum Ihr hierher geleitet wurdet?“
„Ja, weil der ching-wah tsao duh liou mahng, der hier einem der Adelhäuser vorsteht, seinen Teil eines abgeschlossenen Vertrages nicht einhalten will und uns um unsere Bezahlung zu prellen versucht hat.“
„Bitte erklärt das.“
„Er hat was bestellt. Wir haben es besorgt und geliefert, dong ma? Aber weil es auf diesem Planeten illegal ist, hat er uns bedroht und angefangen, uns runterzuhandeln. Also habe ich ihm gesagt, dass ich einen anderen Kunden finde und wollte mit der Ware verschwinden. Und dann schickt er uns die Ordnungshüter hinterher. Die haben natürlich den Tipp, dass wir illegale Waren an Bord haben. Als die uns ausbremsen und mein Schiff auseinander nehmen, finden sie natürlich das Zeug. Und dann steht mein Wort gegen seines. Also wird entschieden, dass ich von jemandem verhört werde, der mich dazu bringen kann, die Wahrheit zu sagen. Und da bist Du schon. Also leg los. Du kennt jetzt meine Version der Geschichte. Sie wird sich nicht ändern.“
Qizeshin rührte sich immer noch nicht.
„Ich glaube Euch. Wenn dies nun meine Aufgabe war, dann ist sie…“
Sie wurde jäh unterbrochen, als das ganze Gebäude unter einer Detonation erzitterte. Dann erst drangen die Salven der Gewehre an ihre Ohren. Schließlich auch die Schreie. In diesem Augenblick verriet ihre Körperhaltung, dass selbst Qizeshin erschrocken war. Sie saß aufrecht da und kniff die Augen zusammen, als sie in Richtung der Geräusche starrte, als könne sie durch die Wand etwas sehen. Renjen hingegen war aufgesprungen.
„Ich nehme an, das gehört nicht zu Plan?“, fragte er, und er versuchte, die aufkommende Panik in seiner Stimme nicht zu deutlich hervortreten zu lassen. Qizeshin schüttelte nur den Kopf.
„Etwas dringt hier ein, Captain.“, sagte sie mit nach wie vor ruhiger Stimme.
„Wichtiger als ich?“
„Stärker als Ihr. Und dunkler.“
„Tzao gao! Wie wärs, wenn Du mir meine Blaster wiedergibst und mich gehen lässt. Dann kannst Du Dich um Deinen Tempel kümmern, und ich…“
„Folgt mir.“, unterbrach sie ihn und ging raschen Schrittes los, ohne darauf zu achten, ob er ihr folgte.
Außerhalb des Gebäudes tobte bereits eine gewaltige Schlacht. Renjen hatte sich nie in die Angelegenheit der Jedi oder der verdammten Sith einmischen wollen und machte im Allgemeinen einen Bogen um die bekannten Sammelstätten dieser Leute.
Die darauf folgenden Ereignisse überfluteten seine Wahrnehmung, und erst viel später, als er zur Ruhe gekommen war, sollte er sich wieder an alle Einzelheiten erinnern. Wie Qizeshin aus dem Nichts heraus eine Klinge aus Licht in der Hand hielt. Wie Blasterfeuer Fleisch und Knochen von Jedi verbrannte, von Meistern und Schülern und Kindern. Rotes Licht, das wie eine alles versengende Lichtorgel aus den sieben Höllen über die Friedlichkeit des Tempels fegte. Wie er die vertrauten Griffe seiner Blaster in der Hand spürte. Qizeshins feines Gesicht, das nun jede Gelassenheit verloren hatte, während sie ihm sagte, er könne nun zu seinem Schiff gehen. Und während sie gleichzeitig die Umgebung im Auge behielt. Wie er ihr sagte, dass sie sterben würde, wenn sie hier bliebe. Und wie sie schließlich beide zum Schiff gerannt waren. Qizeshins Klinge, die surrend die Luft teilte und andere Klingen und Schüsse abwehrte. Renjens Blaster, die nun selbst Löcher durch Panzer, Kleidung und Haut fraßen.
Die Leiche von Anto war die erste, die sie fanden. Schließlich die anderen.
Kilvaar.
Jesse.
Syresh.
Rel.
Dakarus war als einziges Mitglied der Crew unverletzt geblieben und hatte sich gut genug versteckt. Im Laderaum zwischen den leeren Kisten. Glück gehabt.
Wie dünn die Lüge gewesen war, war Renjen erst in dem Augenblick klar geworden, als der Mechaniker seinen Blaster an Qizeshins Hinterkopf gesetzt hatte und sie wieder aus dem Schiff herausführte. Als Begrüßungsgeschenk für die, denen er sich anzuschließen beschlossen hatte. Die roten Lichtschwerter warteten gierig. Dakarus hatte allerdings nicht damit gerechnet, dass Renjen noch einmal in den Frachtraum gekommen war.
Captain Renjen Ikeni legte an, um ein Mitglied seiner eigenen Crew zu töten, einen Mann, von dem er einmal Loyalität gefordert und die er ihm versprochen hatte.
Ein Schiff, eine Crew.

Noch während er den Sprung vorbereitete, zeigte das Sonar die Schiffe an, die sich ihnen an die Fersen hefteten. Dann erzitterte die Magpie unter den ersten Treffern. Er schleuderte das Crybaby ins All, setzte die eigene Signatur auf Blackout und hoffte, dass die Imperialen diesen uralten Trick noch nicht kannten und tatsächlich die kleine Tonne verfolgten, die nichts als einen Sender enthielt, der die selbe Signatur hatte wie die Magpie. Und dann war es schlagartig still, als der angeschossene Frachter in die Sprungphase eindrang und aus dem Orbit von Alderaan verschwand.
22.01.2012 19:51
Äh...wie gut das Mihja von dort kommt und so ihre eigenen kleinen Geheimnisse hat...*schwitz*
24.01.2012 20:52
Ja, so war das. What a difference a day made...
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