Damián
17.04.2016
Änn
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Ihre Nippel wurden hart, als er sie mit der Zunge umkreiste. Gleichzeitig waren seine Hände überall anders. Strichen über ihren Nacken, Schlüsselbein, Arme, Brüste, Bauch. Ihr Seufzer waren kleine überraschte Laute der Anfeuerung. Er packt ihren Hintern, glitt an der Innenseite der Schenkel entlang und schob ihre Beine auseinander, während auch sein Mund die Reise in tiefere Regionen antrat. Ihre Hände waren fest in seinem Schopf verschlungen, als wollte sie ihn leiten. Tastend verschwanden seine Finger in ihrem Schoß. Ihr entfuhr ein lustvolles Keuchen und sie krallte sich noch ein wenig fester. Kurz hielt er inne ehe auch sein Kopf zwischen ihre Schenkel tauchte. Sie stöhnte laut auf und krallte ihre Nägeln fest in seinen Rücken.
Er nahm die Bewegung aus dem Augenwinkel war. Tess bewegte sich immer noch lautlos wie eine Diebin, doch er kannte sie inzwischen zu gut und wusste genau worauf er achten musste. „Und? Gefällt dir, was du siehst?“, fragte er unbekümmert und hob den Kopf ein wenig. „Ich denke, du kannst gerne mitmachen, wenn Liyenne nichts dagegen hat.“ Verschwörerisch zwinkerte er der anderen Frau zu, die sich verwirrt aus ihrer Glückseligkeit riss. Tess' Augen verengten sich. „Es ist mir scheißegal, was diese kleine Hure denkt Damián! Wir hatten eine Abmachung.“ Er erhob sich betont langsam und setzte sich aufs Bett. „Ehrlichkeit? Das wird auf Dauer doch etwas langweilig, denkst du nicht?“ Er rückte etwas näher an die andere Frau heran, die verängstigt zwischen ihnen hin und her blickte. „Darf ich vorstellen: Tess. Ich hab dir von ihr erzählt. Es soll mir schließlich niemand nachsagen, dass ich nicht mit offen Karten spiele.“ Besänftigend strich er Liyenne über die Schulter. „Mach dir keine Sorgen.“ Er spürte Tess' Blick auf sich. Zornig und durchdringend. „Und was zur Hölle ist mit mir? Wann verdammt noch mal wolltest du mich in diese Sache hier einweihen?“ Ein Messer hatte seinen Weg in ihre Hand gefunden. „Ach Kätzchen, ich hätte dir davon erzählt. So wie du es damals bei Nolan gemacht hast. Danach.“ Die Klinge sauste völlig unvorbereitet durch die Luft und landete in der Wand direkt neben seinem Ohr. Sein Mund verwandelte sich in einen bitteren Strich. „Oh, das kannst du besser. Wenn du mich tatsächlich verletzen willst, solltest du dir mehr Mühe geben.“ Ihr Gesicht erstarrte zu einer kalten, unbarmherzigen Maske. Langsam wie ein Raubtier, das seine Beute umkreist wanderten ihre Augen zu Liyenne hinüber. „Ob du das noch sagen wirst, wenn ich mit ihr fertig bin?“
Spannung lag in der Luft als sich der kurze Moment angespannter Stille mit dem trampelnden Chor vieler Sohlen auf Holzboden füllte. Schnelle Schritte, die die Treppe hinauf kamen. Damián sprang alarmiert auf, doch noch bevor er seine Sachen erreichte, krachte etwas mit voller Wucht gegen die Tür und hob sie aus den Angeln. Ein Trupp von Uniformierten stürmte das Zimmer und ließ für einen Augenblick die merkwürdige Szene auf sich wirken.
Die nackte Frau im Bett, eine Zweite, deutlich angriffslustige und schließlich er selbst, der in einem Stapel Kleidung wühlte. „Seid ihr der Kapitän der Katharina?“ Seine Finger fanden den Säbel unter dem Stoff. „Wer will das wissen?“ Einer der Bewaffneten nickte seinen Kameraden zu und trat ein Stück auf ihn zu. „Ihr seid verhaftet.“ Damián seufzte und wog seine Möglichkeiten ab. Die Gardisten waren deutlich in der Überzahl und mit Tess' Hilfe konnte er im Augenblick nicht rechnen. Er ließ unauffällig den Säbel wieder fallen und richtete sich mit erhoben Händen auf. „Und warum, wenn ich fragen darf? Ich bin mir sicher, das ist ein Missverständnis. Dürfte ich...“ Er deutet auf sein Hemd, doch die Wache schüttelte nur grimmig den Kopf. „Ihr seid angeklagt wegen Verdacht auf Piraterie. Wir haben Befehl, Euch umgehend zur Wache zu bringen!“ „Und die Zeit reicht nicht mal aus, mich anzukleiden? Ich muss ja sehr gefährlich sein“, stellte er mit amüsiertem Unterton fest. Es wurde mit rüdem Gegrunze erwidert, als man ihn Richtung Tür drehte. „Wir sehen uns auf der andern Seite“, rief er über die Schulter in den Raum, als man ihn schon nach draußen führte. In Anbetracht dessen, wie schnell diese Situation aus dem Ruder gelaufen war, war er froh, die Hosen anbehalten zu haben.

Tess' glockenhelles Lachen riss ihn aus seinen Gedanken. „So, wie du unser Schiff anschaust, könnte ich fast eifersüchtig werden.“ Grinsend schlang er seine Arme um sie. „Nun, es ist auch perfekt.“ Die Umbauarbeiten hatten sich gelohnt. Hier an diesem kleinen Sandstrand hatten sie aus dem Kauffahrer Morgenpracht ein schnelles, wendiges Piratenschiff gemacht, welches allen davon segeln würde. "Wie schade, dass Schiffe nicht fliegen können“, hatte Nolan in Weiden gesagt, aber bei den Göttern, dieses würde es tun. Er gab Tess einen Kuss in den Nacken. „Aber du musst dir keine Sorgen machen. Du bist außer Konkurrenz.“ Ohne ein weiteres Wort gingen sie den Stand hinauf zur Versammlung. Die Schiffstaufe war eine wichtige Angelegenheit. Erst jetzt würde sich zeigen, ob alle Matrosen mitziehen und sich der Piratencrew anschließen würden. Erst jetzt, fern von den Gesetzeshütern der Stadt, würden sie ihre gemeinsamen Regeln und Ziele festlegen. „Ich finde, es sind zu viele Weiber an Bord!“, platzte Maljen, der Koch irgendwann in die Diskussion hinein. Der mürrische Bornländer war ganz von der alten Schule und hätte Frauen am liebsten ganz aus der Seefahrt verbannt. Damián hatte mit seinen Einwand gerechnet, ja sogar darauf gehofft. Er erhob sich und bat beim Kulko um das Wort. „Ich muss schon sagen, dass du wirklich meinen Respekt verdient hast, denn glaub mir, jede einzelne der Ladies kann dir mit Sicherheit den Arsch aufreißen...“  Er blickte kurz in Hayas Richtung und deutete eine Verbeugung an. „Ich weiß wovon ich rede.“ Er erntete belustigtes Gejohle, bevor er wieder eine ernste Miene aufsetzte. „Aber ich schätze, es wird seine Zeit dauern, eh wir alle den Wert des Anderen zu schätzen wissen und uns aufeinander eingespielt haben. Und es ist ohne Zweifel eine wichtige Frage, wer welche Aufgabe an Board spielt. Aber für solche Details ist später noch Zeit, denn das ist es doch nicht, was euch wirklich interessiert. Ihr wollt wissen, was für euch bei der Sache herausspringt. Ob es sich überhaupt lohnt anzuheuern.“ Bestätigende Rufe. „Nun. Ich werde es euch sagen! Während wir alle schön fleißig dieses Schiff auf Vordermann gebracht, es beladen und vorbereitet haben, hat jemand von uns wertvolle Informationen gesammelt.“ Er lächelte Tess zu. Seine nächsten Worte kamen sehr leise über seine Lippen, so dass alle gezwungen waren, genau zuzuhören. „Kameraden, wir haben den aktuellen Kurs von Efferds Segen!“ Ein Raunen ging durch die Reihen, denn natürlich kannten die meisten das horasische Handelsschiff, das auf geheimen Routen Schätze gen Norden brachte. „Elfenbein, Gewürze, Edelsteine... und jeder von euch bekommt seinen fairen Anteil! Also, wer von euch ist dabei, wenn wir morgen in See stechen um diesem fetten Fisch den Reichtum abzujagen?“ Die letzten Worte rief er laut um die Menge anzuheizen. Einstimmiger Jubel erhob sich.
Die Wahl und Unterzeichnung war reine Formalität. Als Damián dem Kulko die Flasche für die Taufe reichte, mit der das Schiff feierlich seinen Namen erhielt, lächelte er zufrieden. Schwarze Schwinge – der Anfang war getan. Das Schiff zu kapern würde nicht einfach werden, aber es war machbar. Und mit seinem Anteil würde er sich zurückholen, was rechtmäßig ihm gehörte. Und mit einem Freudenhaus als sprudelnde Quelle der Informationen, konnte er sich seiner Wahl zum Kapitän fast gewiss sein.


Langsam rumpelte der Gefängniswagen über die unebenen Straßen der Stadt. Abgeschirmt saß er zusammen mit einer Wache darin, die ihn pflichtbewusst nicht aus den Augen ließ. Ohne einen Ton zu sagen, wanderten seine Augen immer wieder über Damiáns nackte Brust. „Diese Narbe stammt von einem ziemlich unsanften Begegnung, als ich versuchte  eine Lady aus einer Burg zubefreien.“ Sein Bewacher schaute erschrocken auf. Gemessen an dem zarten Flaum auf seiner Oberlippe hatte der seinen 17. Namenstag noch nicht erreicht. Damián zwinkerte. „Ich versichere dir, es ist alles gut ausgegangen. Wie lautet dein Name?“ Sein Wächter schaute nervös zur Seite, unsicher, ob eine derart vertraute Unterhaltung zulässig war. „Wylan.“ Damián lächelte. „Wylan, Tatsächlich? Ich bin Kapitän Bienandanza. Adrián genügt aber im Augenblick völlig.“ Er blickte den Jungen aufmunternd an. „Weißt du Wylan, was mich interessieren würde? Was genau legt man mir zur Last? Und ja....ich habe eben zugehört, aber die Katharina ist ein ganz normales Handelsschiff mit vorschriftsmäßigen Papieren.“ Wylan rutschte unruhig auf seinem Platz hin und her und biss sich nervös auf die Lippe. „Ihr habt Euch doch verhaften lassen“, flüsterte der Junge. „Ein Fluchtversuch hätte mich doch verdächtig gemacht, oder?“ In diesem Moment kam der Wagen zu stehen. „Ich habe mir aber nichts vorzuwerfen und bin sicher, dass sich alles aufklärt.“ „Klappe halten!“, grunzte eine Wache und schob ihn unsanft nach draußen. „Grüß deinen Bruder von mir, Wylan“, rief er dem Jungen über die Schulten zu, ehe man ihn ins Innere der Stadtgarde schob. Sofort veränderte sich etwas, als sie den Raum betraten. Einige Gardisten begannen zu tuscheln, andere starrten Damián unverhohlen an. „Vielleicht hättet ihr mir doch erlauben sollen, mir was anziehen – Mein gutes Aussehen schüchtert die Leute oft ein.“ Die grimmige Wache lachte trocken auf. „Idiot! Wir bekommen einfach nicht jeden Tag die Gelegenheit, eine Berühmtheit wie Sturmfalke zu verhaften.“

Irgendetwas stimmte mit den Wellen nicht. Dass ihn dieser Gedanke schon eine Weile beschäftigte, bemerkte er erst, als Maljen ihn unsanft ins Hier und Jetzt zurück holte. „Kapitän? Habt ihr gehört, was ich über die Wasservorräte gesagt hab?“ Damián nickte. „Wir müssen bald an Land, verstehe... können wir das vertagen?“ Noch ehe er eine Antwort bekam, nahm er mehrere Stufen auf einmal zum Hauptdeck hinauf. „Und sichere die Ladung zusätzlich“, rief er am obersten Ende nach unten.
Draußen ging eine steife Brise und bestätigte sofort seine Befürchtung. Der Wind wehte an den Wellen gemessen in die falsche Richtung. Er brauchte nicht erst das besorgte Gesicht von Kade, seinem Steuermann zu sehen, um einen Entschluss zu fassen. Auf seinem Weg nach Achtern rief er laut: „Topsegel reffen! Längsschiff Segel einholen!“ Kurz gab es verwirrte Blicke, dann regte sich Betriebsamkeit. „Sieht nich' jut aus Käpt'n“, sagte Kade, als er ihm das Fernglas reichte. Am westlichen Horizont zog gerade eine tiefschwarze Wolkenbank auf, die schnell auf sie zukam. „Alle Mann an Deck“, schrie er und in diesem Moment nahm der Wind weiter Fahrt auf und riss mehreren Matrosen die Hüte vom Kopf. „Sofort die restlichen Segel reffen und Rahen einholen. Bewegt euch Leute! Wir müssen einem Sturm davon segeln!“
Von da an gab es keinen ruhigen Augenblick mehr. Geschäftig versuchte er an allen Stellen gleichzeitig zu sein, die Leute anzuspornen und selbst Vorbild beim Trotzen des Unwetters zu sein. In keinem Moment ließ er den Gedanken zu, wie gering ihre Überlebenschancen in einem derart heftigen Sturm waren, sondern er legte eine beinahe todesverachtende Großspurigkeit an den Tag. Er wusste, dass ihre einzige Möglichkeit war, Land zu erreichen. Der Wind pfiff und die Gischt peitschte zornig weiß auf. Er erinnerte sich an seine Kindheit, wie er auf den Felsen gestanden und die Wellen angebrüllt hatte. Auch jetzt brüllte er nur zornig zurück und klammerte sich an die Taue, als das Schiff von einer neuen Welle erfasst wurde und sich gefährlich neigte. Überall war Treibgut. Der Wind riss Männer aus der Takelage. Das Wasser verwandelnde das Deck in eine glitschige Todesfalle. Die Wellen hoben und senkten sich und drohten das Schiff zum kentern zu bringen.
Und dann lockerte der Sturm seinen Griff. Wie durch ein Wunder erreichten sie mit starker Schlagseite eine Insel. Das Unwetter war noch nicht vorüber, doch nun konnten sie es aussitzen. Er gab den Befehl die Öfen anzufeuern, um der durchnässte Crew einzuheizen und die Kleidung zu trocknen. Unruhig streifte er durch die Quartiere und verschaffte sich einen Überblick. Ihre Verluste hielten sich in Grenzen. Das Schiff hatte es stärker erwischt, aber immerhin schien es auf der Insel Holz für Reparaturen zu geben. Erleichtert gab er die Rumvorräte frei, um seine Crew zusätzlich aufzuwärmen. Nach und nach lösten sich die angespannten Gemüter und vereinzelt erhob sich sogar Gelächter in den Unterkünften. Er beendete seinen letzten Rundgang, indem er sich schwer neben Tess sinken ließ. Erschöpft lehnte er den Kopf an ihre Schulter. Sie begann zärtlich seine Haare zu kraulen und eine Weile schwiegen beide. „Weißt du, wie sie dich nennen?“, fragte Tess irgendwann in die Stille. Er hob leicht den Kopf und blickte sie fragend aus müden Augen an. „Sturmfalke.“ Er runzelte leicht die Stirn. „Ach wirklich?“ „Ja, hab ich von mehreren Leuten gehört. Ich denke, du hast dir heute den Respekt der gesamten Crew verdient. Sie sagen, nicht jeder hätte ein Schiff so durch diesen Sturm gebracht. Niemand zweifelt mehr daran, das du ein guter Käpt'n bist.“ Lächelnd ließ er den Kopf wieder sinken. Geistesabwesend begannen seine Finger mit der kleinen Holzfigur um seinem Hals zu spielen. „Sturmfalke, ja? Das ist nicht zufällig deine Idee gewesen?“ Sie schüttelte leicht den Kopf. „Nein, aber ich hab doch immer gesagt, dass Vögelchen gut zu dir passt.“


Die verräterische kleine Holzfigur trug er nie bei sich, wenn er an Land ging, trotzdem hatte ihn etwas verraten. Oder jemand. Warum sonst sollte der Hauptmann der Garde sich höchstpersönlich um die Sache kümmern? Azzmi bin Tamer, ein Name, den er natürlich kannte. Genauso wie seinen Ruf. Najah hatte ein paar Mal Probleme mit ihm gehabt, weil er ein ausgesprochener Sittenwächter war, der am liebsten jedes Hurenhaus verboten hätte. Gut, dass Grangor und seine Obersten ihre Freudenhäuser liebten. Seine Verachtung schien sich allerdings nicht auf Huren zu beschränken. Der Blick, mit dem er Damián bedachte, sprach Bände. Er lächelte selbstsicher zurück. „Ich hoffe, dass wir diese unangenehme Angelegenheit schnell hinter uns bringen können. Ganz offensichtlich handelt es sich um einen Irrtum“, begann er freundlich. Bin Tamers Gesicht teilte sich zu einem zähnebleckenden Grinsen. Ein Hai, der Blut gewittert hatte. „Ihr behauptet also, ein normaler Kapitän eines Handelsschiffes zu sein, der mit Piraterie nichts am Hut hat?“ „Nein. Ich behaupte das nicht.“ Triumph flackerte auf Tamers Gesicht. „Ich versichere es sogar! Ich bin selbst vor zwei Jahren von besagtem Sturmfalke angegriffen worden, von dem ihr meint ich sei es. Das hat mir damals erheblichen finanziellen Schaden zugefügt.“ Sah man einmal von der großzügigen Summe ab, die Rodrigo dafür gezahlt hatte, dass die Ware seines Konkurrenten den Besitzer wechselte. Der Zweifel blitzte nur kurz auf, dann zogen sich die beachtlichen Augenbrauen des Gardisten zu einer fast durchgezogenen Linie zusammen. „Ein Trick. Ich bin in Besitz stichhaltiger Beweise und Aussagen, welche die Vorwürfe gegen euch bestätigen.“ Damián seufzte. „Von wem? Ich hoffe, ihr seid nicht auf einen gewissen Maljen Ilijazowitsch hereingefallen. Er verbreitet schon seit geraumer Zeit Unruhe in meiner Crew, weil er etwas gegen mich hat. Ich werde den meuternden Hund umgehend aus der Mannschaft ausschließen. Sofern Ihr die Freundlichkeit besitzt mich gehen zu lassen natürlich. Falls es hilft, versichere ich, dass ich genügend einflussreiche Freunde habe, die zu meinen Gunsten aussagen werden.“ Der tulamidische Hauptmann starrte eine Weile vor sich hin. Man sah förmlich seinen Kopf arbeiten, der sich fragte, wie er mit einem Verdächtigen umgehen sollte, der so offensichtlich von seiner Unschuld überzeugt war. „Das wird Euch nichts nützen. Wir haben Euer Schiff durchsucht.“ Zum ersten Mal seit Beginn der Befragung wich das Lächeln aus Damiáns Gesicht. Er wusste, was eine gründliche Durchsuchung zu Tage fördern würde. „Abgesehen davon, dass bemerkenswert wenig Leute an Board zu finden waren,  haben wir das zweite Logbuch gefunden. Und natürlich die überaus interessanten Listen, die offensichtlich Schiffsladungen überfallener Schiffe aufzeichnen.“ Stichhaltige Beweise. In diesem Moment fiel Damiáns freundliche Maske von ihm ab. „Gut. Dann hören wir mit diesem Spiel auf. Ich bin der, den ihr sucht und alle Anklagepunkte treffen zu. Blablabla. Nun müsst ihr mich, soweit ich weiß, dem Gouverneur vorführen, damit er das Urteil über mich spricht.“ In Anbetracht seiner Kontakte in dessen Kreisen würde das Urteil milde ausfallen. Sein Lächeln kehrte zurück und es entging Tamer nicht. Seine Lippen teilten sich zum siegesgewissesten Grinsen, das ein Mensch je hervorgebracht hatte. „Das sollten wir tun. Schließlich war sein Schwiegersohn, Präfekt Caradeč derjenige, der Euch verhaften ließ.“

Kritisch betrachtete er die große Holztruhe, die in der Kapitänskajüte stand. „Und du bist dir sicher, dass du uns nicht noch ein wenig länger auf dem Schiff begleiten willst? Wenn wir schon auf dem Weg ins Perlenmeer sind, können wir dich auch Unterwegs absetzen, bevor wir ins Bornland weitersegeln.“ Nolan schüttelte nur leicht den Kopf. „Ich werde reiten müssen. Der König von Weiden hat unterwegs ein paar Geschäfte zu erledigen. Außerdem wäre es in Anbetracht unserer geheimen Abmachung nicht gut, wenn ich zu lange an Bord bleibe.“ Damán hob zweifelnd die Brauen. Wie man die Reise zu Pferd einem Schiff vorziehen konnte, würde er nie verstehen. „Weiß dein Freund Wolskaer eigentlich, dass seine Ziehtochter, die versucht hat ihn umzubringen, quietschfidel im Horasreich lebt und versucht die Sprossen des Aufstiegs zu erklimmen? Ihrem Bruder zu liebe wüsste ich gerne, wenn ich sie warnen muss.“  Nolan lächelte. „Mach dir keine Sorgen. Falls er es weiß, hat er beschlossen nichts zu tun.“ „Gut.“ Damián nickte nachdenklich und überlegte wie er sein Anliegen am besten vorbringen sollte. “Du weißt, dass alles was Bezahlung betrifft eigentlich eher Tess' Bereich ist, aber ich finde Sicherheit wichtiger als Gold. Du hast uns natürlich schon hervorragend entlohnt... also betrachte das, was ich gleich sagen werde als Bitte. Und wenn du darüber nachdenkst, solltest du unbedingt unsere sehr intensive Freundschaft berücksichtigen.“ Nolan hob die Augenbrauen und setzte sich vorsorglich. „Das was wir tun ist im höchsten Maß illegal. Piraterie endet meist leider nicht in rauschenden Festen, sondern eher mit kurzem Prozess. Du kannst dir vorstellen, dass ich nichts gegen etwas Absicherung von politischer Seite hätte. Ich weiß, Weiden liegt nicht am Meer. Das betonst du ja immer wieder gerne. Aber dein Bruder ist der König von Albernia und du hast auch andere einflussreiche Kontakte, die im Falle einer Verhaftung eine Begnadigung oder etwas veranlassen könnten. Ich hab eine ähnlich Abmachung mit Fiona, aber der Kaiserthron und Gareth sind viele Tagesreisen von Häfen entfernt. Ehe man da Antwort erhält,... nun ja besagter kurzer Prozess...“  Der König von Weiden, denn in diesem Moment war er das voll und ganz, schwieg eine Weile nachdenklich. „Es ist natürlich auch eine Absicherung für deine beachtlich Investition in dein Informationsnetzwerk“, fiel er Nolan ins Wort, ehe der eine Ablehnung hervorbringen konnte. Sein Freund lächelte. „Ich kann dir nichts versprechen...“, sagte er schließlich nachdenklich.  „...aber ich werde sehen, was ich tun kann.“ Lächelnd setzte sich Damián seinem Freund gegenüber und schenkte Wein ein. „Gut. Ein 'ich werde alles tun, was in meiner Macht steht' hätte ich zwar lieber gehört, aber das ist doch ein guter Anfang. Also werde ich dir einfach noch ein paar Informationen mitgeben, um unseren Wert zu untermauern.“ Er nahm einen tiefen Schluck aus dem Becher und ließ das Aroma auf sich wirken, eher er weitersprach.  „Dein Freund...Marko Caradeč, hat, wie man hört wirklich ausgezeichnete Aussichten auf Menderras Tochter. Und offenbar auch auf den Titel des neuen Präfekten.“ Nolan hob kurz überrascht die Augenbrauen, über den Namen, den er nie selber erwähnt hatte. „Aber er sollte bei seinem rasanten Aufstieg keineswegs die alt eingesessen Familien vernachlässigen. Talamantez und Ledezma schmieden bereits Pläne, wie man die Hochzeit verhindern kann und schlimmeres. Wenn er es allerdings schafft, sie mit ins Boot zu holen – und dafür hätte ich eins, zwei Vorschläge – sehe ich für deinen Spatzen kein wirkliches Hindernis mehr.“ Nolan hob ebenfalls den Becher und ließ ihn zwischen den Fingern kreisen. „Das kling wirklich nach wertvollen Hinweisen... Wie genau...?“ Damián zuckte mit den Schultern. „Wie gesagt: du hättest nur mit mir reden müssen ... ich kenne mich ein wenig in Grangor aus... und Besitzer eines Hurenhauses zu sein ist auch sehr hilfreich, wenn es um Hinweise geht.“

Fast hätte er laut aufgelacht, darüber wie schnell sich dieser Tag zu einer Katastrophe entwickelt hatte. Dabei hatte alles so vielversprechend begonnen. Aber er war sich ziemlich sicher, dass der Gouverneur kein Verständnis dafür zeigen würde, wenn er das hier irgendwie witzig gefunden hätte. Man hatte ihn in das Arbeitszimmer von Menderra gebracht, nicht ohne ihn vorher anständiger Weise Oberbekleidung zur Verfügung zu stellen. Nun saß er, mit den gefesselten Händen im Schoß, einer Wache hinter sich und zwei weiteren an der Tür, dem Stadthalter gegenüber. Bei ihm stand sein Schwiegersohn. Der Spatz von Grangor. Der Mann, der ihn in diese ungemütliche Lage gebracht hatte und selbst einige unschöne Geheimnisse besaß. Mit wachen Augen und ernsten Mund lauschte er den Anschuldigungen, die der Hauptmann der Wache gegen Sturmfalke vorbrachte.
„... Angriff, Brandschatzung und Plünderung von Schiffen in zahlreichen Fällen; Fälschung offizieller Dokumente der Krone von Weiden; Ermordung von Kapitän Belario und vermutlich vielen Anderen; Unterschlagung königlicher und kaiserlicher Steuern bei der Einführung von Handelswaren; Weiterverkauf unrechtmäßig erworbener Handelsgüter; Mord, Freiheitsberaubung, Brandschatzung und Raub in unzähligen Fällen; Verletzung von Eigentum und Piraterie.“ Gouverneur Menderra hob die Hand. „Ich denke, das genügt, um einen Eindruck zu bekommen. Habt Ihr irgendetwas dazu vorzubringen?“ Sein Blick ruhte auf Damián. Trotz seiner inneren Anspannung war seine Stimme vollkommen gelassen, als er antwortete. „Ja. Da fehlt ein wichtiges Verbrechen auf der Liste.“ Menderra runzelte fragend die Stirn. „Aber da es Eure Familie betrifft, könnte es etwas heikel sein, das unter so vielen Augen zu besprechen.“ Er fixierte Menderras Schwiegersohn mit einem schiefen Grinsen. Der Gouverneur folgte der Bewegung und schien kurz zu überlegen. Für einen Augenblick lag Zögern in der Luft. „Wachen“, begann er dann. „Wartet draußen, bis ich euch wieder hereinrufe.“
Als die Wächter gegangen waren, wandte der alte Mann sich mit einem fast begierigen Blick an Damián. „Also, was habt ihr zu sagen? Ich hoffe, nichts was mit meinem Schwiegersohn zu tun hat? Er hat ein hervorragendes Leumundszeugnis und mein vollstes Vertrauen.“ Marko hinter ihm wirkte nervös. Damiáns verengte die Augen. Wie einfach wäre es, dieses Bild zu zerstören? Statt dessen sagte er: „Wohl möglich betrifft es eher Eure Tochter ... dieses unartige kleine Mädchen. Was sie alles mit sich machen lässt... “ Er leckte sich genüsslich über die Lippen. „...das sollte keine anständige, verheiratete Dame tun. Ts ts ts.“ Die Provokation traf ins Schwarze. Menderra sprang auf und machte einen eiligen Schritt auf ihn zu. Das war die Gelegenheit, auf die er gewartet hatte. Schnell erhob er sich ebenfalls und warf seine Fesseln um den Hals des Mannes. „Keinen Schritt weiter!“, rief er dem Präfekten zu. Dann zog er die Seile enger, so dass der Gouverneur zu röcheln begann. Gib den Leuten was sie wollen. Sie wollen ein Monster sehen? Dann musst du monströse Dinge tun. Er beugte sich vor und flüsterte dem Gouverneur ins Ohr: „Das Verbrechen an Eurer Familie, welches ich gestehen wollte, ist der Mord an Euch.“ Er spürte das Zittern des alten Mannes, als die Schlinge sich tief in sein Fleisch grub. „Du verschaffst mir jetzt einen Weg hier raus, oder du darfst deiner Frau sagen, dass du ihren Vater hast  verrecken lassen.“
Mit dem Stadthalter als Schutzschild schob er sich durch die Gänge und versuchte alles im Auge zu behalten. Caradeč scheuchte aufgeregt die Wachen zur Seite, die auf ihre Gelegenheit lauerten. Das Röcheln seiner Geisel wurde lauter und drängender. Sie passierten gerade eine Tür im Erdgeschoss, als der Mann plötzlich in sich zusammen sackte.
Es war ausgerechnet Marko, der diese Gelegenheit als erstes nutzte und sich auf Damián stürzte. Für einen Moment rangelten sie am Boden, den ohnmächtigen Körper immer noch zwischen sich. Ein Messer durchtrennte das Seil der Fesseln. Damián stürzte sich auf die Waffe. Dann waren die Wachen da.
Diesmal wurden er an Händen und Füßen in Eisen gelegt, so dass an Flucht nicht mehr zu denken war. „Oh Ihr werdet diesen Tag noch bitter bereuen!“, rief er, als sie ihn unsanft nach oben zerrten. Menderra hatte sich, immer noch röchelnd, aufgesetzt. Zornig blickten sie einander in die Augen, als Damián abgeführt wurde. „Bevor ich gehe, werde ich Euch das Leben zur Hölle machen, da könnt ihr euch sicher sein.“ In diesem Moment knebelte man ihn. Alles was er noch hören konnte, war der rasselnde Befehl: „Ich will dieses Monster hängen sehen!“

Das andere Schiff drehte scharf bei und reffte die Segel, um die Geschwindigkeit zu drosseln und ihnen entgegen zukommen. Angespannt beobachte Damián das Ganze im Fernrohr. Noch ehe der Ruf vom Ausguck kam, erkannte er es. „Sie hissen Flagge! Einer von uns.“ „Welche Farben?“ „Goldener Totenschädel auf schwarzen Grund.“ Damián nickte. „Wir hissen unsere Flagge! Und Steuerbord abdrehen. Gebt ihnen so wenig Angriffsfläche wie möglich!“ Mit einer Kopfbewegung rief er Tess und Haya zu sich. „Ist das die Seehure?“, fragte Haya. Er nickte und ihr entfuhr ein Fluch, der sehr viel mit dem Beruf seiner Mutter zu tun hatte. Tess zog fragend die Augenbrauen nach oben. „Bei unserer letzten Begegnung mit diesem wundervollem Schiff wärst du fast ertrunken, nachdem sie beschlossen hatten die schwarze Rose zu versenken ... Magdalenas Schiff.“ Ihr Fluch war nicht wesentlich damenhafter.  „Wir sollten kurzen Prozess mit ihnen machen.“ Er lächelte. „Oh, ich würde es vorziehen vorher noch ein wenig mit der Beute zu spielen. Ich für meinen Teil habe mich unglaublich auf diesen Tag gefreut und wir sollten der ganzen Welt zeigen, was es bedeutet sich mit uns anzulegen...“
Am Ende nickten beide und Haya verschwand wortlos in Richtung Kanonendeck. Das andere Schiff war inzwischen beinahe so nahe, dass sich die Crews in die Augen blicken konnten. Er gab Tess einen Kuss. „Wir sehen uns auf der anderen Seite.“ Ihr kleines Ritual vor dem Beginn einer Schlacht. Dann wandte sie sich ab, um ihren Teil des Plans zu erfüllen. Damiáns Blick richtete sich auf die fremde Mannschaft, um ihre Stärke und Stimmung abzuschätzen. Sie stand mitten unter ihnen, wie eine Königin. „Von wo?“, rief sie. „Von der See“, antwortete er die übliche Begrüßungsformel. „Ebenso. Kennen wir uns?“ Magdalena sah genauso aus, wie er sie in Erinnerung hatte. Er lächelte sein charmantestes Lächeln. „Kapitän Sturmfalke. Und Euer Name ist mir natürlich bekannt.“ Er zog seinen Hut anerkennend vor ihr. Inzwischen hatte sich seine Mannschaft um ihn aufgestellt, abwartend, was als nächstes geschehen würde. Wie in einem Spiegel tat ihre Mannschaft dasselbe. Für einen Moment lag eine angespannte Stille über allem. „Sturmfalke, ja? Interessant endlich ein Gesicht zu dem Namen zu bekommen. Sagt, wollt Ihr nicht hinüberkommen auf ein Gläschen und wir tauschen ein paar Geschichten aus?“ Damián lächelte süffisant. „Mit Vergnügen.“
Ihre Kabine war ein wahres Museum ihrer eigenen Raubzüge. Wertvolle Stoffe, goldene Pokale und Verzierungen. Während er alles interessiert betrachtete, entging ihm nicht, wie sie ihn von oben bis unten musterte. Nach einem Moment schickte sie ihre Leute vor die Tür. „Ich hätte nicht gedacht, dass ich Euch je wiedersehe“, sagte sie mit einem schiefen Grinsen, sobald die Türen geschlossen waren. „Oh, Ihr erinnert Euch?“ „Ich vergesse nie ein hübsches Gesicht.“ Langsam füllte sie zwei Kelche mit Wein und reichte ihm einen. Das aufreizende Lächeln, das sie ihm entgegenwarf, sagte ihm deutlich, dass sie ihn unterschätzte, auch wenn sie sich nicht sicher war, ob sie Rache erwarten musste. „Dann sollte ich mich wohl erkenntlich zeigen, dass Ihr die eiserne Maske aus dem Verkehr gezogen habt. Ich  habe dank Euch einen ziemlich rasanten Aufstieg gemacht.“ Er hob das Glas um mit ihr anzustoßen. Die Anspannung wich aus ihrem Gesicht. „Auf ergriffene Gelegenheiten.“ Damián gab vor etwas zu trinken und trat dann einen Schritt auf Magdalena zu. Seine Augen wanderten an ihrem Körper hinab. „Nun, da gibt es eine, die ich nie die Zeit hatte zu ergreifen. Und das wo ihr dieses Angebot selber ausgesprochen habt. Dafür solltet ihr Euch tatsächlich entschuldigen.“ Sie schob sich an sein Ohr und flüsterte. „Das kommt ganz darauf, ob Ihr in allen Dingen so schnell auf den Punkt kommt...“ In diesem Moment hörten sie draußen den dumpfen Aufschlag von etwas, das auf Deck klatschte. Ihr Kopf folgte dem Geräusch und er griff nach dem Messer.
Der Mann im Ausguck der Seehure wurde völlig überraschend getroffen und klatschte in einem unschönen Geräusch von brechenden Knochen und platzendem Fleisch an Deck. Für die Mannschaft der Schwinge war Tess' Treffer das Signal zum Angriff. Ein Kanonenschuss flog durch die Luft, mehr eine Nachricht, denn ein ernsthafter Versuch, das andere Schiff zu versenken. Wir sind im Vorteil. Unter nervösen Kommandos des Geschützmeisters stürmten die Kanoniere unter Deck, wo sie von einer tropfnassen Haya und einem Dutzend Männer erwartet wurden, die sich schwimmend von der anderen Seite dem Schiff genährt hatten. Aber man hatte immerhin noch den Kapitän der Schwinge an Bord. Im Geklirr der aufeinander treffenden Säbel und Entermesser nährten sich Wächter der Tür zur Kapitänskajüte, die im selben Moment wie von selbst aufschwang. „Ihr solltet sehr genau überlegen, was ihr als nächstes tut“, rief Damián laut, damit ihn möglichst alle hören konnten. „Das hier muss nicht in einem Blutbad enden.“ Er trat einen Schritt aus dem Schatten. Sein Blut besprenkeltes Gesicht strafte seine eigenen Worte Lügen. „Ich für meinen Teil habe meine offene Rechnung bereits beglichen.“ Mit diesen Worten warf er den abgetrennten Kopf Magdalenas schwungvoll aufs Deck.


Der Tod ist eine merkwürdige Sache. Obwohl man ein Leben lang darauf hin arbeitet, kann er einem am Ende überraschen. Er kann uns im Schlaf ereilen oder nach langer Krankheit. Er kann tiefe Wunden bei den Hinterbliebenen schlagen und er kann erlösen. Er trifft alle gleichermaßen und macht keine Unterscheide.
Am Morgen von Damiáns Hinrichtung hatten sich die Leute versammelt, um der gerechte Strafen für einen berüchtigten Verbrecher beizuwohnen. Wetten gingen durch die Reihen. Man wünschte sich einen „guten“ Tod. In der Luft lag der Gestank von Fisch, Vorfreude, Verfall und Sünde wie ein schweres Parfüm. Auf der Tribüne überwachte die Elite von Grangor mit strengen Augen, wie der Pirat in Eisen über das Holz schritt. Vor der Schlinge wurde er zum Stehen gebracht. Der Henker trat vor und rief laut: „Eure Exzellenz Gouverneur Menderra, Präfekt Caradeč, Mylady... ich habe die Ehre, Euch den Gefangenen zu präsentieren – Adrián Bienandanza bekannt als Sturmfalke...“ Mit einem Schlag in die Magengrube wurde er zu einer Verbeugung gezwungen. „Der Verurteilte wurde unzähliger schwerer Verbrechen überführt und findet deshalb am heutigen Tage den Tod durch den Strang.“ Unruhiges Gemurmel regte sich in der Menge. Und über Damiáns Gesicht breitete sich die Unverschämtheit von einem Lächeln, als er den Kopf wieder hob. Es war dieses strahlende Lächeln, das ihn ein Leben lang begleitet hatte und die Kraft hatte, Menschen zu bezaubern.  Dem Präfekten entging dieser Ausdruck nicht. Scharf und fuhr er sich mit den Fingern über die Kehle, um den Vorgang zu beschleunigen. Der Scharfrichter nickte und ohne Umschweife wurde Damián die Schlinge um den Hals gelegt. Es fiel kein weiteres Wort, als ein Hebel bedient wurde und Damián den Boden unter den Füßen verlor.
Der Tod war eine merkwürdige Sache und am Ende ziemlich banal.
17.04.2016 22:45
Und wenn es ein Film wäre, liefe folgende Musik im Abspann:
https://www.youtube.com/watch?v=IB0rOEvYKTQ

Für alle, die noch ein wenig Bewegtbild wollen:
www.dropbox.com/s/3jqtg38t43121yz/APiratesDeath.mov?dl=0
18.04.2016 21:52
Das...kann doch nicht das Ende sein :( Mimimi!
19.04.2016 07:22
LIKE! Coole Szenen und ein überraschendes Ende. So mag ich das.
Und: It's better to burn out than to fade away.
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