Paris by night - Burger
28.11.2012
Mabinogi
Kommentare: 2
Ich hatte noch nie einen Freund. Also bis vor kurzem.
Klar, verliebt war ich auch mal, wer war das nicht? In der Schulzeit scheint jeder Kerl irgendwann in der eigenen Klasse mal durchgecheckt zu werden, ob man sich nicht potenziell dazu entschließen könnte, auf ihn zu stehen.  Zu meiner Zeit haben sich alle irgendwann mal entschieden, auf Rhys Bowen zu stehen – rassige, braune Locken, dunkle Augen. Ein Traum. Ein Junge von der Sorte, bei der man eine Knarre im Kofferraum erwartet. Aber natürlich ist daraus nie was geworden.

Vor ein paar Wochen kreuzte dann wieder so ein Typ in meinem Leben auf, nur, dass er diesmal definitiv eine Knarre im Kofferraum gehabt hätte, hätte er ein Auto gehabt. Eigentlich komisch, dass er und Alex nicht beste Freunde geworden sind…
Crow ist ein Gangrel, der uns irgendwann über den Weg gelaufen ist. Den Göttern oder Kain oder dem fliegenden Spaghettimonster sei Dank, denn ohne ihn hätten wir vermutlich in der Kanalisation schlafen müssen, da unsere, oder besser Jams Bleibe gerade in die Luft gesprengt worden war, nachdem wir uns mit dem Sabbat angelegt hatten. Crow zeigte uns ein altes Hotel, in dem wir schlafen konnten – mittlerweile haben wir einiges darüber herausgefunden, zum Beispiel, dass es einmal einem Le Chaque oder so gehört haben soll. Selbigen haben wir rein zufällig auch gepfählt in einem Theateroutlet gefunden und mitgenommen, bevor er sich irgendwie selbst entpfählt hat. Muss wohl ein ziemlich mächtiger Typ sein, aber er war ja schließlich auch mal Prinz von Paris…Jam und Pierre kannten ihn noch. Und obwohl ich von Prinzen nicht sehr viel halte, fiel es mir irgendwie schwer, diesen hier nicht zu mögen. Hatte wohl irgendwas mit seiner Präsenz zu tun, eine weitere Eigenschaft, die einige der Clans aus ihrem Blut schöpfen. Jam meinte mal, ich könnte sowas theoretisch auch lernen…aber andere Leute meinem Willen zu unterwerfen gefällt mir nicht.

Crow war jedenfalls ein totales Arsch. Vorlaut und grob und voller anzüglicher Bemerkungen. Und ein Einzelgänger. Aber was soll ich sagen…auch irgendwie verlockend.
Ich dachte immer, solche Sachen hätten sich mit dem Vampirdasein erledigt. Ich dachte, Hormone und Schmetterlinge würden sich in dem untoten Gewebe nicht halten können, aber offenbar sind diese Biester noch widerstandsfähiger, als man denkt. Und über Nacht haben sie mir eingeflüstert, dass ich eine Jugend aufzuarbeiten hätte. Kriege könnten warten, irgendwann musste auch mal eine Pause ran, um Zeit für Schmachtereien und diese verfluchten Schmetterlinge zu schaffen. Und so verschwand ich mit der Krähe.
Anfangs war es irgendwie…aufregend. Es gab keine Gruppe, auf die man Rücksicht nehmen musste, niemanden, der mich provozierte. Ich glaube, die kurze Zeit, die ich mit Crow verbrachte, waren während meines zweiten Lebens die meisten Tage am Stück ohne Ausfälle meinerseits. Ein einziges Mal hat sich das Tier von der Leine gerissen. Crow fing an, über die anderen zu sprechen und darüber, wie sinnlos unsere Mission doch war. Und wie dumm, Menschen sollten uns als Nahrung dienen, jedes anderen Verhältnis ihnen gegenüber wäre überflüssig. Schon bei diesen Worten merkte ich, dass da irgendwas falsch war, dass diese ganze Unterhaltung mir eigentlich etwas sagen sollte. Als er begann, sie alle zu beleidigen, brach es aus und, doch irgendwie wollte ich es auch nicht zurückhalten. Ich wollte ihn nicht verschonen für das, was er gesagt hatte. Keine Ahnung, wohin er daraufhin verschwunden ist...
Und dann lief ich weg, dachte darüber nach, wie dumm ich gewesen war. Natürlich war ein Leben in einer Gruppe, die so unterschiedlich ist wie unsere, voller Hürden, aber doch auch genauso voller guter Dinge. Ashley war mir fast eine Schwester geworden, Jam und Pierre konnten mir noch so viel beibringen und mir helfen. Alex und Alice…Naja, wir sind eben wie Geschwister. Wir streiten uns, aber sollten wir nicht doch zusammenhalten?
Diese Revolution war wichtig, viel wichtiger als ein spontaner Flirt mit Romeo-und-Julia-Flair mit einem Kerl ohne Moral oder Prinzipien. Außerdem brauche ich Leute um mich rum…das habe ich während meiner doch recht einsamen Zeit bei Lauren gemerkt und mit Crow noch viel mehr.
Und außerdem…hatten die anderen mein Moped noch nicht gesehen.
28.11.2012 17:28
Aha *sich Notizen mach*
28.11.2012 19:54
Oh, lass mich raten. Rhys Bowen ist der Erzbischof?
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