Rogonn Kupferberg
02.11.2011
Momper
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Kopf

Rogonn erhob sich aus dem unbequemen Lehnstuhl, in dem er gesessen hatte, und rieb sich die müden Augen.
Er schaute besorgt auf den reglosen Mann auf dem Bett vor ihm. Der schlief noch immer.
Wäre nicht das schwache Heben und Senken des Brustkorbs gewesen, man hätte ihn ebensogut für tot halten können.
Seit Rogonn hier Wache hielt hatte sich daran nichts geändert.
Rogonn seufzte,  ging leise ein paar Schritte zum Kamin und hockte sich hin, um noch etwas Holz nachzulegen. Das Tauziehen um Finh war zuletzt ein wenig zäh geworden. Aber nun war diese Angelegenheit endlich beendet. Finh war zurück. Er war hier.
Rogonn wandte den Kopf und warf ihm einen prüfenden Blick zu, aber er regte sich noch immer nicht. Seine Verletzungen hatten ihn geschwächt, auch, wenn er das niemals zugegeben hätte.
Rogonn erhob sich und blieb vor dem Kamin stehen, um seine Hände am Feuer zu wärmen.

Kopf

An jenem Nachmittag, als er mit Finh zusammen über diese absurde, wahnwitzige Idee herumgesponnen hatte, hatte er noch nicht geahnt, daß daraus ein Plan entstehen würde, der am Ende sogar in die Tat umgesetzt werden sollte.
Er schüttelte den Kopf. Leichtsinn.
Man geht nicht aufs Eis, wenn man seine Tragfähigkeit nicht abschätzen kann.
Es sei denn man ist sich seiner Sache sehr sicher.

Zahl

Die darauf folgenden Wendungen der Ereignisse waren zum Teil überraschend gewesen, unerwünscht sogar.
Die Verhandlungen zogen sich hin, Argumente wurden beiseite gewischt wie lästige Spinnweben. Andere Interessenten traten auf den Plan.
Finh hatte zu viele Feinde.
Der Preis war gestiegen.
Zugeständnisse und Drohgebärden wechselten sich ab und neue Angebote wurden gemacht.
Die Schulden wurden beglichen.

Zahl

Überraschend war die Zahl derer, die in dieser Angelegenheit ihre Hilfe angeboten hatten. Nicht wenige waren es, erinnerte sich Rogonn zufrieden.
Finh hatte eben doch nicht nur Feinde.
Und auch er selbst nicht.
Nur einen Teil dieser Angebote hatte er letzten Endes angenommen. Er hoffte dennoch, daß sich alle diese Verbindungen noch eine Weile halten würden.
Das könnte interessant werden.

Kopf

Wäre diese Sache nicht so unerfreulich gewesen, Rogonn hätte die Entwicklungen mit gespannter Vorfreude genießen können.
Er hatte jetzt einiges, über das er nachdenken wollte.
Der Neue hatte jetzt ein Gesicht. Das Bild war klarer geworden.
Das war ein Gewinn.
Er runzelte die Stirn und sah sich nachdenklich nach Finh um. Noch hatte er keine Gelegenheit gehabt, mit ihm zu sprechen. Das musste warten, bis es ihm wieder besser ging. Sicher würden sich dann weitere Details enthüllen.
Ein kurzes süffisantes Lächeln huschte über Rogonns Gesicht.
Er ignorierte die drängende Ungeduld und zwang sich zur Ruhe. Die Zeit würde kommen.
Diese Informationen waren es vermutlich wert, darauf zu warten.

Wie wird die nächste Münze fallen? Kopf oder Zahl?
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